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               Warendorf (fn-press). 
                Neben pferdegerechter Haltung und Fütterung spielt die Gesundheitsvorsorge 
                eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit 
                des Pferdes. Nur selten leben Pferde in konstanten Pferdebeständen, 
                sondern verlassen für Ausritte, Training oder Turnier den Stall 
                und treffen in der Regel auch auf andere Pferde. Durch Ausflüge 
                oder Transporte wird das Immunsystem gefordert und die Wahrscheinlichkeit, 
                mit neuen Krankheitserregern in Kontakt zu kommen, steigt. Auch 
                über den Menschen, Gerät und Utensilien können Krankheitserreger 
                von einem Stall in den nächsten getragen werden. 
                 
                  
                 
                 
                 
                
               Beim Pferd gibt es 
                verschiedene Infektionskrankheiten und Tierseuchen. Die häufigsten 
                Infektionskrankheiten beim Pferd sind Influenza, Herpes und Druse, 
                diese sind weder anzeige-, noch meldepflichtig. Im Bereich der 
                Tierseuchen sind die Equine Infektiöse Anämie und das 
                West-Nil-Fieber zu nennen, beide fallen unter die Anzeigepflicht. 
                Bei den meldepflichtigen Infektionskrankheiten ist die Kontagiöse 
                Equine Metritis ein Beispiel. 
              Wie erkenne 
                ich eine Infektionskrankheit? 
                Es gibt verschiedene Punkte am Pferdekörper, die 
                Hinweise darauf geben können, dass etwas mit dem Pferd nicht 
                stimmt bzw. dass es sich mit einer Infektionskrankheit angesteckt 
                hat. Wenn der Verdacht besteht, sollte der Pferdehalter den Tierarzt 
                rufen und erste Hygienemaßnahmen einleiten. Auf folgende 
                Punkte sollte man besonders achten: 
              Der erste Blick 
                auf das Pferd:  
                Wie verhält es sich? Aufmerksam und munter oder matt und 
                teilnahmslos? Wie ist die Körperhaltung des Pferdes? Spitzt 
                es die Ohren und hebt den Kopf, wenn es jemanden sieht oder steht 
                es ohne Reaktion mit gesenktem Kopf in der Ecke? 
              Blick auf den 
                Kopf: 
                Wie sind die Nüstern? Ist Nasenfluss vorhanden? 
                Alarmzeichen sind weißlich, gelber bis grünlicher Nasenausfluss, 
                zäh, aus einem oder beiden Nasenlöchern. Ein weiterer 
                Hinweis sind geblähte Nüstern im Ruhezustand. 
              Einen weiteren Hinweis 
                liefern Lymphknoten am Kopf des Pferdes. Recht leicht zu ertasten 
                sind die sogenannten Mandibularlympfknoten, die zwischen den Unterkieferästen 
                des Pferdes liegen. Weitere Lymphknoten liegen in der Ganaschenregion. 
                Sind sie klein, weich-elastisch, verschieblich, schmerzunempfindlich 
                und gleich auf beiden Seiten? Oder geschwollen, vergrößert, 
                schmerzhaft? 
              Atmung des 
                Pferdes: 
                Normal sind acht bis 16 Atemzüge pro Minute, beim 
                gesunden Pferd verläuft die Atmung eher unauffällig. 
                Stellt man sich seitlich ans Pferd, kann man beobachten, wie sich 
                die Flanken leicht heben und senken. Wird die Atmung schon im 
                Ruhezustand deutlich sichtbar oder nutzt das Pferd die sogenannte 
                Bauchpresse, also aktiv die Bauchmuskeln um zu atmen, sind es 
                Hinweise, dass etwas nicht stimmt. 
              Temperatur 
                des Pferdes: 
                Infektionskrankheiten äußern sich in der Regel 
                immer zuerst durch einen Anstieg der Körperkerntemperatur. 
                Die rektale Messung der Temperatur mit einem handelsüblichen 
                Fieberthermometer ist ausreichend, es gibt aber auch spezielle 
                Großtierthermometer. Wenn man unerfahren oder das Pferd 
                vielleicht etwas nervös ist sollte man sich eine Hilfsperson 
                dazu holen. Die Temperatur sollte regelmäßig gemessen 
                werden und Routine für Mensch und Tier werden. Dabei kann 
                man z.B. etwas Melkfett auf die Spitze des Thermometers auftragen, 
                sollte seitlich am Pferd stehen und den Schweif zur Seite nehmen. 
                Dann wird das Thermometer rektal bis etwa zur Hälfte eingeführt. 
                Das Thermometer soll leicht schräg gehalten werden, so dass 
                die Darmwand berührt wird. Dann das Thermometer gut festhalten 
                und den Messvorgang starten. Wenn das Thermometer nicht richtig 
                sitzt, wird nicht die korrekte Temperatur gemessen! Im Anschluss 
                an den Messvorgang das Thermometer reinigen und desinfizieren. 
                Normal sind beim Pferd 37° bis 38°C, ab 38,5°C spricht 
                man von erhöhter Temperatur. 
              Hygiene und 
                Vorsorge 
                Immer dann, wenn Pferde aus unterschiedlichen Beständen 
                zusammenkommen, gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Hygiene 
                und Vorsorge zu legen. So kann die Gesundheit der Pferde am besten 
                geschützt werden. Schließlich steht das Wohl der Pferde 
                an erster Stelle. Neben Impfungen helfen bestimmte Maßnahmen, 
                das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Folgende 
                Punkte sollten stets beachtet werden:? 
              
                - Die Gesundheit der 
                  Pferde täglich überprüfen (Fressverhalten, Gesamteindruck)?
 
                - Bei Kenntnis von 
                  Ausbrüchen in der Umgebung regelmäßiges Fiebermessen?
 
                - Bei Symptomen, wie 
                  etwa Fieber, Abgeschlagenheit, Husten und Nasenausfluss, das 
                  erkrankte Pferd von anderen Pferden separieren und einen Tierarzt 
                  hinzurufen?
 
                - Mit erkrankten Pferden 
                  oder augenscheinlich gesunden Pferden aus Betrieben, in denen 
                  kranke Pferde stehen, nicht zu Turnieren oder anderen Veranstaltungen 
                  fahren?
 
                - Ausschließliches 
                  Benutzen der eigenen Ausrüstung (Eimer, Halfter, Stricke, 
                  Decken, usw.), also Pferde nicht aus gemeinsamen Tränken 
                  trinken lassen und nur aus dem eigenen Eimer fressen lassen?
 
                - Immer dann, wenn 
                  mehrere Pferde aus unterschiedlichen Ställen aufeinandertreffen, 
                  steigt der Infektionsdruck. Deshalb sollten neue Pferde, die 
                  in einen Stall kommen, zunächst isoliert und der gesamte 
                  Bestand genau beobachtet werden.?
 
                - Auch Menschen können 
                  das Virus über Hände, Kleidung und Ausrüstungsgegenstände 
                  weitertragen, deshalb sind hier Hygiene und Desinfektion besonders 
                  wichtig.?
 
               
              Hygiene auf 
                dem Turnier: 
              
                - Gesundheitscheck 
                  am Tag des Turniers: Ist das Pferd fit? Hat es gefressen? Wie 
                  ist die Körpertemperatur? Macht es einen munteren Eindruck? 
                  Nur gesunde und fitte Pferde dürfen an Turnieren teilnehmen!
 
                - Voraussetzung für 
                  die Turnierteilnahme ist darüber hinaus, dass unter den 
                  übrigen Pferden im Herkunftsstall keine ansteckende Krankheit 
                  kursiert.
 
                - Direkter Kontakt 
                  zwischen den Pferden sollte auf dem Turnier vermieden werden, 
                  ebenso sollten die Kontakte zwischen Menschen und fremden Pferden 
                  auf das Nötigste beschränkt werden. Teilnehmer*innen 
                  und Helfer*innen kümmern sich um ihre, möglichst aber 
                  nicht um fremde Pferde.
 
                - Nur eigene mitgebrachte 
                  Utensilien und Ausrüstung sollten benutzt werden. Keine 
                  gemeinsame Benutzung von Tränken oder Trögen.
 
                - Besonders bei Übernachtungsturnieren 
                  empfohlen: Tägliches Messen und Aufzeichnen der Körpertemperatur 
                  zur Überwachung des Pferdes. Plötzliches Auftreten 
                  von Fieber, Durchfall, Husten oder Ataxie muss Turniertierärzt*in/Veranstalter*in 
                  gemeldet werden.
 
               
               Diese und weitere 
                Informationen zum Hygienemanagement im Stall und unterwegs enthält 
                der FN-Hygieneleitfaden, 
                den es als kostenlosen Download gibt.? 
               
               
               
               
               
                
                 
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